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Die Geschichte des Schekels und der Agorot: Von der Antike bis zur Gegenwart

Etymologie und Ursprünge

Der Schekel (hebräisch שֶׁקֶל, Plural: שְׁקָלִיםSheqalim) ist heute die offizielle Währung Israels und ein Begriff mit tiefer historischer Verwurzelung. Das Wort „Schekel“ stammt vom hebräischen Verb shaqal, das „wiegen“ bedeutet. Ursprünglich bezeichnete der Schekel kein Geldstück, sondern war ein vorderasiatisches Gewichtsmaß, das bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. im akkadischen Reich verwendet wurde. Gold, Silber, Kupfer und Zinn wurden in Schekel gewogen und dienten als Zahlungsmittel in Handelsbeziehungen[3][4].

„Schekel erinnert auch an das hebräische Wort für Gewicht, das Mischkal lautet. Das Wort Schekel taucht mehrmals in der Tora in Bezug auf monetäre (Geschäfts-)abwicklungen auf.“[3]

Auch das Wort Agora (hebräisch: אגורה) stammt aus dem Hebräischen und bedeutet „Münze“ oder „Kleinmünze“. In der heutigen Währung ist die Agora die Untereinheit des Schekels (1 Schekel = 100 Agorot).

Die 20-Schekel-Banknote mit dem Turmbild erzählt von einer Zeit, als eine jüdische Siedlung nur nachts gegründet werden konnte.
Die 20-Schekel-Banknote mit dem Turmbild erzählt von einer Zeit, als die Gründung jüdischer Siedlungen möglich war durch Gesetzeslücken, die die Engländer damals geschaffen hatten, erlaubten es, Aktivitäten nur nachts nachzugehen. In der Nacht gelang es uns, die vorbereiteten Turm und am Morgen wurde es zu einer neuen, von Juden gegründeten Siedlung.

Biblische und antike Geschichte

Der Schekel spielte bereits in der Bibel eine zentrale Rolle. So zahlte Abraham laut Genesis 23:16 vierhundert Schekel Silber für eine Grabstätte für Sara. In der Tora wird der Schekel häufig als Maßeinheit für Silber erwähnt, das als Zahlungsmittel diente. Auch der jährliche Tempeltribut bestand aus einem halben Schekel Silber pro Kopf[3].

Fakt: In Karthago war der Schekel eine Untereinheit des Talents, einer weiteren antiken Gewichtseinheit[3].

Schekel: Antike Münzen, die 2000 Jahre alt sind (zwei unten). Moderne israelische Banknoten (Münzen oben)
Die Bilder auf allen Geldscheinen erzählen die Geschichte des jüdischen Volkes über fast vier Jahre. Auf dem Foto 1 Schekel: Antike Münzen, die 2000 Jahre alt sind (zwei unten). Moderne israelische Banknoten (Münzen oben). Die 20-Schekel-Banknote mit dem Turmbild erzählt von einer Zeit, als die Gründung jüdischer Siedlungen aufgrund einer Gesetzeslücke der Briten nur nachts erfolgen durfte. In der Nacht gelang es ihnen, einen zuvor vorbereiteten Turm zu errichten, und am Morgen war dort eine neue, von Juden gegründete Siedlung entstanden.

Mit der Zeit wurden aus den Schekeln geprägte Münzen. Bereits um 500 v. Chr. prägten die Phönizier und später die Judäer eigene Schekelmünzen, die als Zahlungsmittel im gesamten östlichen Mittelmeerraum galten. Archäologische Funde belegen die Existenz jüdischer Schekelmünzen aus der Zeit des Zweiten Tempels in Jerusalem[3].

Archäologische Funde und ihre Bedeutung

Immer wieder werden bei Ausgrabungen in Israel und den Palästinensergebieten antike Schekelmünzen entdeckt. Besonders bekannt sind die sogenannten „Tyros-Schekel“, die im 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum Jahr 70 n. Chr. als Tempelsteuer in Jerusalem verwendet wurden. Diese Münzen zeigen meist einen Gott oder ein Symbol auf der einen Seite und eine Inschrift auf der anderen.

Wissenswert: Die berühmten „Silberschekel von Jerusalem“ gelten als Symbol der jüdischen Unabhängigkeit und wurden während des ersten jüdischen Aufstands gegen Rom (66–70 n. Chr.) geprägt.

Der Schekel in der Neuzeit: Von der Zionistischen Bewegung bis heute

Im 19. Jahrhundert griff die zionistische Bewegung den Begriff „Schekel“ wieder auf: Seit dem ersten Zionistenkongress 1897 war der „Schekel“ der jährliche Mitgliedsbeitrag für die zionistische Organisation[6][3].

Nach der Gründung des Staates Israel 1948 wurde zunächst das Israelische Pfund als Währung eingeführt. Erst 1980 ersetzte der Israelische Schekel das Pfund, und 1985 folgte der Neue Israelische Schekel (NIS) im Verhältnis 1:1000 aufgrund der Hyperinflation der 1980er Jahre[3].

Das Design der Schekel-Banknoten und Münzen

Die Gestaltung der Schekel-Banknoten und Münzen spiegelt die kulturelle und historische Vielfalt Israels wider. Die Banknoten zeigen bedeutende Persönlichkeiten aus Literatur, Politik und Wissenschaft, darunter Rachel Bluwstein, Saul Tschernichowski, Leah Goldberg und Nathan Alterman. Die Rückseiten sind mit Zitaten aus Gedichten oder symbolträchtigen Orten wie dem See Genezareth oder der Stadt Safed illustriert[3].

Nennwert Vorderseite Rückseite Ausgabe seit
20 Schekel Rachel Bluwstein See Genezareth, Gedichtauszug 2017
50 Schekel Saul Tschernichowski Korinthische Säule, Gedichtauszug 2014
100 Schekel Leah Goldberg Gazellen, Gedichtauszug 2017
200 Schekel Nathan Alterman Mondscheinflora, Gedichtauszug 2015

Die Münzen zeigen Motive wie Granatäpfel, Lilien, Harfen oder stilisierte Darstellungen antiker Münzen. Das Symbol der Währung, , ist eine Kombination der hebräischen Buchstaben für „Schekel“ (ש) und „Chadasch“ (ח) für „neu“[3].

Der Schekel heute: Verbreitung und Stabilität

Der Neue Israelische Schekel (NIS) ist nicht nur in Israel, sondern auch in den palästinensischen Autonomiegebieten, im Gazastreifen und Teilen des Westjordanlands gesetzliches Zahlungsmittel[3]. In anderen Ländern ist der Schekel nicht offiziell im Umlauf, wird aber gelegentlich in Grenzregionen zu Jordanien und Ägypten akzeptiert.

In den letzten Jahren hat sich der Schekel als stabile und international anerkannte Währung etabliert. Die israelische Wirtschaft ist geprägt von Innovationskraft, Hightech-Industrie und einem starken Dienstleistungssektor. Der Schekel wird heute von vielen internationalen Banken gehandelt und gilt als eine der solidesten Währungen der Region.

Interessant: Israel ist eines der wenigen Länder, das in den letzten Jahrzehnten keine Währungsreform aufgrund von Wertverlust durchführen musste, sondern im Gegenteil, der Schekel hat sich gegenüber vielen anderen Währungen gestärkt.

Wirtschaftlicher Ausblick und Prognose

Die Zukunft des Schekels wird maßgeblich von der weiteren Entwicklung der israelischen Wirtschaft, dem politischen Klima und der Stabilität in der Region beeinflusst. Experten gehen davon aus, dass der Schekel weiterhin eine starke und stabile Währung bleibt, solange die Innovationskraft Israels anhält und die makroökonomischen Kennzahlen solide bleiben.

Risiken bestehen vor allem in geopolitischen Spannungen und globalen Wirtschaftskrisen. Dennoch gilt der Schekel unter internationalen Investoren als „sicherer Hafen“ im Nahen Osten.

Faszinierende Fakten rund um den Schekel

  • Der Schekel ist eine der ältesten Währungen der Welt, deren Name bis heute erhalten geblieben ist.
  • Die 1-Agora-Münze wurde 1991 und die 5-Agorot-Münze 2008 aus dem Verkehr gezogen, da sie wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll waren[3].
  • Israel prägt regelmäßig Sammlermünzen in Silber und Gold mit historischen Motiven und Jubiläen.
  • Im Alltag wird der Schekel umgangssprachlich oft als „Schach“ (ש״ח) abgekürzt.
  • Die Banknoten sind mit besonderen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, um Fälschungen zu verhindern.

Der Schekel ist weit mehr als nur eine Währung: Er ist ein Symbol für die Kontinuität und die Identität des jüdischen Volkes von der Antike bis heute. Seine Geschichte spiegelt politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen wider – von der Wiege der Zivilisation bis zur Hightech-Nation Israel. Mit einer stabilen Wirtschaft im Rücken und einem starken Symbolwert bleibt der Schekel auch in Zukunft ein zentraler Bestandteil des israelischen Alltags und der globalen Finanzwelt.

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Veröffentlicht:

Die Politische Ökonomie des Paradieses
Chinesischer Wirtschaftswunder


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